VfB Lengenfeld ist in Wembley dabei
Mitglied der Redaktion, 27.05.2013
Bildtext: Gruppenfoto vorm Wembley-Stadion: Marcus Bayreuther, Patrick Rudolph, eine Fußball-Anhängerin aus Brasilien, deren Freundin das Foto schoss, Mario Herzog und Pascal Herzog (von links). - Foto: privat
Zwei Bayern- und zwei Dortmund-Fans aus Lengenfeld haben am Samstag das Finale der Champions- League live im Wembley-Stadion verfolgt. Ihr Fazit: Es war zwar stressig, aber ein einmaliges Erlebnis.
VON MONTY GRÄSSLER
LENGENFELD - Wenn Mario Herzog vom Champions-League-Finale erzählt, zaubert er immer neue Superlative hervor. Die Stimmung war "überragend", die Show vorm Spiel "gigantisch", der ganze Ausflug ins Wembley-Stadion "Wahnsinn", sagt der Fußball-Abteilungsleiter des VfB Lengenfeld. Das ist besonders deshalb erstaunlich, da er mit seinem Sohn den unterlegenen Borussen die Daumen gedrückt hatte. Doch die Herzogs nehmen das 1:2 sportlich: "Gegen diese Bayern kann man verlieren. Und von der Niederlage mal abgesehen, war es halt ein einmaliges Erlebnis. Sowas muss man als Fußballfan mal gesehen haben."
"Das muss man als Fußball-Fan mal gesehen haben."
Mario Herzog BVB-Anhänger
Die ebenfalls aus Lengenfeld kommenden Patrick Rudolph und Marcus Bayreuther, die mit den Herzogs nach England und wieder heim flogen, können das Fazit nach dem Bayern-Triumph erst recht unterschreiben. "Vor allem für Patrick war es etwas Besonderes, denn er war voriges Jahr schon beim verlorenen Endspiel in München gegen Chelsea im Stadion", sagt Mario Herzog. Die vier Lengenfelder hatten vor ein paar Wochen nicht schlecht gestaunt, als sie mitbekamen, dass gleich vier VfB-Mitglieder Glück in der Kartenauslosung für London hatten. "Das war ein toller Zufall."
Mario Herzog hatte sich für zwei Tickets im Dortmund-Block beworben, die beiden Bayern-Fans jeweils eine Karte bestellt. So arbeiteten sie sich nach dem gemeinsamen Flug von München nach London am Samstag mit U- und S-Bahn zum Stadion vor. "Das war gar nicht so einfach, aber da haben sich Bayern- und BVB-Fans auch gegenseitig geholfen", sagt der Lengenfelder Fußballchef. Überhaupt hat er vor und nach dem Spiel keine großartigen Zwischenfälle zwischen beiden Fan-Lagern mitbekommen.
Vorm Stadion trennten sich die Wege der Lengenfelder, denen bereits beim Anblick des Stadions der Mund offen stehen blieb. "Es geht durch einen Riesentunnel und dann hat man einen tollen Blick von oben aufs Stadion. Da ist kaum einer vorbeigelaufen, ohne das mit dem Handy festzuhalten", sagt Mario Herzog. Er und Pascal standen im Unterrang des Dortmund-Fanblocks, ihre Vereinskameraden mit den Bayern-Anhängern im Oberrang. Einen guten Blick aufs Spiel hatten alle Vier.
Nach dem anfänglichen Zittern in der Dortmunder Sturmphase zu Beginn kosteten Patrick Rudolph und Marcus Bayreuther nach dem Spiel den Triumph ihrer Lieblinge zwar aus, übertrieben es aber gegenüber ihren mitgereisten Teamkameraden auch nicht. Da man eine Verlängerung und ein Elfmeterschießen vorsichtshalber eingeplant hatte, blieb hinterher allen Zeit, um die Partie in einem Pub auszuwerten. Kurz nach drei Uhr hob dann der Flieger gen Heimat ab. Am Nachmittag traf man sich beim Vogtland- liga-Spiel des VfB gegen Grünbach (1:2) wieder...
Quelle:Freie Presse