Stadion-Sanierung startet 2016
Mitglied der Redaktion, 08.08.2015
Bildtext: Hochwasser 2013 am Sportplatz des VfB Lengenfeld.
Fußballer und Leichtathleten atmen auf: 2,6 Millionen Euro Fördergeld erhält die Stadt Lengenfeld für die Sanierung der beim Juni-Hochwasser 2013 beschädigten Sportanlagen.
Von Gerd Betka
Lengenfeld - Ende Juli ist im Lengenfelder Rathaus der Zuwendungsbescheid für die Beseitigung der Hochwasserschäden am Sportkomplex am Waldkirchener Weg eingetroffen. Er beläuft sich auf 2,6 Millionen Euro. Darüber hat Bürgermeister Volker Bachmann (Pro Lengenfeld) jetzt den Vorsitzenden des VfB Lengenfeld, Jürgen Frank, und den Abteilungsleiter Leichtathletik, Reiner Milek, informiert.
Im Juni 2013 hatte der Fußballrasen einen halben Meter unter Wasser gestanden. Gutachter konstatierten einen Totalschaden. Die Drainage ist nicht mehr intakt. Soweit es ging, spielten die VfB-Kicker trotzdem hier. "Mit Arbeitseinsätzen haben wir versucht, den Platz spielfähig zu bekommen. Aber er ist knochenhart. Das tut den Spielern nicht gut. Jetzt hatten wir gerade wieder einen Schaden am Rasentraktor, weil es so hoppelt. Das ist wie auf einer Betonpiste", konstatiert Jürgen Frank. Auch der Hartplatz neben dem Stadion war damals überflutet worden. Das Aschenbahn-Oval hatten die Wassermassen 2013 in eine Mondlandschaft verwandelt. "Zurzeit ist die Anlage nicht nutzbar. Wir haben improvisiert und wenigstens eine 100-Meter-Bahn präpariert. Sie diente uns auch als Start und Ziel beim Göltzschtal-Marathon", erklärte Reiner Milek.
"Es wurde auch Zeit"
Dass jetzt die Fördermittel aus dem Hochwasser-Fonds vorliegen, freut die Sportler. "Das ist ganz tolle Sache", meint Milek. "Ich habe die Information erstens mit großer Freude aufgenommen. Zweitens finde ich: Es wurde auch Zeit. Es ist schon über ein Jahr her, dass die Unterlagen nach Dresden gingen", sagt Vereinschef Frank. "Die Prüfungen haben etwas länger gedauert. Aber wir haben versucht, den Ball flach zu halten", meint Bürgermeister Bachmann. Jetzt werde das Ingenieurbüro Fugmann & Fugmann die Ausführungsplanung erstellen. Ende 2015 wolle man die Leistungen ausschreiben. 2016 wird gebaut. "Bis zum 31. Dezember 2016 muss alles fertig sein", blickt Bachmann voraus.
Der Rasenplatz wird komplett neu aufgebaut und etwas höher gelegt. Der Ausweichplatz, bislang ein Ascheplatz, wird durch einen Kunstrasenplatz ersetzt, der witterungsunabhängiger genutzt werden kann. Die Leichtathleten bekommen eine Kampfbahn vom Typ C. Die 400-Meter-Rundbahn mit vier Laufbahnen erhält einen Kunststoffbelag. "Auch eine Weitsprunganlage wird es geben", sagt Reiner Milek. Zu den Details wolle er noch mit Planer Steffen Fugmann sprechen.
In den 2,6 Millionen Euro mit hundertprozentiger Förderung ist auch die Erneuerung der Brücke über die Göltzsch am Waldkirchener Weg enthalten. Das Hochwasser hatte die Widerlager ausgespült. Ein paar Dinge, die die Lengenfelder beantragt hatten, sind indes gestrichen worden. "Rund 100.000 Euro haben sie rausgenommen. Neue Tore zum Beispiel", weiß der Bürgermeister. "Das für den Kunstrasen gestrichene Flutlicht wiegt schwerer", findet Jürgen Frank und sagt: "Umso glücklicher sind wir, dass es überhaupt losgeht. Wir werden auch das sportlich gesehen überstehen."
Wunsch: Kunstrasen zuerst
Geht es nach den Vorstellungen der Lengenfelder Fußballer, so wollen sie gern bis Jahresende 2015 auf den beiden alten Plätzen spielen. In der Rückrunde ab März 2016 hätte der VfB keinen Platz mehr zur Verfügung und könnte nur auswärts spielen. Mit dem Verband wäre zu verhandeln, ob man die Heimspiele aus der Rückrunde vorziehen kann. Wäre der neue Kunstrasen schon im Juli fertig, so könnte man dort 2016/17 spielen. Der Rasenplatz werde wohl erst im Juli 2017 bespielbar, glaubt Jürgen Frank. Er erklärt: "Wir werden jetzt unser Konzept erstellen und gucken, ob der Planer den Zeitplan hinbekommt, den wir uns wünschen. Und dann werden wir mit dem Verband reden." Mit fünf Nachwuchs-Teams, zwei Männer-Mannschaften und den Alten Herren sei das Ganze nicht ohne.
Quelle:Freie Presse